Am Freitag den 21.02.03 sollte es also losgehen, ersteinmal hieß es von
Pößneck irgendwie nach Jena zu kommen, denn dort wollten wir uns mit Untamed treffen.
So nun standen sieben Hanseln in Pößneck vorm Proberaum von Stolen Pleasure mit
jedermenge Gepäck und einem Auto mit zuwenig Platz, das sollte sich nun erstmal zum Problem
herausstellen. Kurze telefonate reichten aus und schon ging es vier Autos ab nach Jena zu Mc.Donalds,
dem Treffpunkt, wir waren diesmal sogar pünktlich, außer Sebastian, der nochmal
da und dorthin musste. Aber von Untamed war weit und breit nichts zu sehen. Mit ein wenig Verspätung
kamen sie und dann ging es auch schon ab nach Leubingen bei Sömerda, dort wollten wir
unsere Tourauftakt spielen, allerdings würde das Konzert verlegt und fand in Kanawurf
statt, so schnell wie es ging bauten wir unser Equipment auf und dann ging es auch schon fast
los, noch schnell ein paar Bier geholt uns dann ab an die Instrumente, leider waren nicht sehr
viel Leute gekommen bzw. saßen viele an der Bar im Nebenraum, was sich den ganzen Abend
lang so hinzog. Obwohl der Sound richtig fett war und die Bands allesamt richtig losdroschen
ging es im Publikum nicht so richtig voran, außer der Riesen Uwe, denn der macht immer
span! Nach dem Auftritt noch ein wenig gefeiert und dann ab in die Autos und auf zur 15 Stunden
Fahrt nach St.Etienne in Frankreich. Kaum war man in Frankreich war es wieder hell draußen.
Das Wetter war wirklich geil, die Sonne schien schon früh am Morgen und es schien ein
sonniger Tag zu werden. Nach einigen Pausen im Sonnenschein oder einem Einkaufsbummel im "Super
U", wo man das erste Mal mit französischer Sprache konfrontiert wurde, was sehr lustig
war, ging es weiter. Kurz vor St.Etienne fuhren wir dummerweise Untamed davon, leider wussten
nur die Jungs bzw. Rosa den richtigen Weg und die hatten alle ihre Handys aus
Nach einer
halben Stunde trafen wir uns dann nun doch wieder und fuhren in die Stadt St.Etienne. Nach
ein paar Stadtrundfahrten fanden wir den Klub in dem wir an diesem Abend spielen sollten. "Au
Murrayfield" hießt der Klub, nicht größer wie eine kleine Kneipe, aber
dafür mitten in Stadt. Also ging es ans ausladen und aufbauen, danach wurde erstmal der
Hänger repariert, denn der war wohl ein wenig überladen
Reifenwechsel ohne
Werkzeug ist ein bisschen schwer - wir kauften von dem Klubbesitzer ein Radkreuz für 15
Euro! Langsam brach der Abend ein und vor der Tür versammelten sich die ersten Langhaarigen
Franzosen. Nach den ersten Kontakten vor der Tür, stellte sich heraus das die Franzosen
ein ziemlich sauffreudig sind und es kaum erwarten konnten die deutschen Bands hören und
sehen zu können. Als Stolen Pleasure anfingen war es vielleicht halb neun, der Schuppen
voll und als die ersten Gitarrenklänge aus den Boxen dröhnten, pogten und moshten
die Franzosen vollste Kanone. Es ging richtig ab und es war ein wunder das niemand in die Band
bzw. in die Bar gestürzt ist. Stolen Pleasure gab alles, nach einer dreiviertel Stunde
ging Maik direkt vom Bass nach draußen um seinen Magen zu entleeren. Dann war Untamed
an der Reihe, die Groovten gleich richtig los und hatten mit ihrer mega Soundwand einen genialen
Auftritt, der mit einigen Überraschungen bestückt war, z.B. spielten sie "Roots
Bloody Roots" von Sepultura. Nach dem Konzert, so gegen 22.15 Uhr, waren wir alle damit
beschäftigt ordentlich Bier zu trinken und den Französinnen lustige deutsche Sprüche
beizubringen. Ich sag nur "hingekackt und hingeschissen"
Danach ging es noch rund 100km weiter zu unserem Quartier, da wir es nicht so richtig finden
wollten, zeigte uns die Gendamerie den Weg und begleitete uns bis vor die Tür, sehr schön.
Holzhütten, Berge, Schnee und ein See wo wir erstmal angelten. Da wir ziemliche Probleme
mit unserem Hänger hatten blieben wir noch einen Tag länger und reparierten mal wieder.
Dort beschlossen wir, dass wir so ca. die Hälfte unserem Equipment da lassen und bei
der Heimreise wieder abholen, um unseren Hänger zu entlasten. Gesagt getan, alles wurde
bis aufs nötigste reduziert.
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Barcelona, wo wir eigentlich Zelten wollten.
Stolen Pleasure hatten soweit alles dabei (Playstation, Fernsehr
) aber ein Zelt hatte
keiner von den Burschen mit, aber schon in der ersten Nacht, die übrigens sehr feucht
fröhlich war und Förstie eine komische Position zum schlafen einnahm, er kippte einfach
kopfüber vom Stuhl und blieb mit dem Arsch in der Luft und dem kopf im Dreck liegen, sehr
schön anzusehen, begann der große Regen. Nach kurzen Überlegungen und vielen
Mühen die sich Rosa gemacht hat fuhren wir in die nah gelegene Jugendherberge. Dort erfuhren
wir, dass das Konzert in Barcelona ausfallen wird, weil der Klub von der Polizei geschlossen
wurde. Scheiße! Es regnete den ganzen Tag und es schien nicht besser zu werden. Am nächsten
Tag machten wir eine Stadtrundfahrt durch Barcelona, zum Glück hatten wir unsere Rosa
dabei, die uns viel zu der Stadt erzählen konnte und reisten danach 400km weiter in den
Süden, nach Almansa. Dort hatten wir abgelegen von der Stadt ein kleines Haus mitten in
der Steppe und zwei Palmen vor der Tür, dieses Haus Gehörte Rosa´s Tante. Dort
wohnten wir bis zum Ende der Tour. Am ersten Abend starteten wir eine geniale Party, mit dabei
waren die Jungs von der Band Sake aus Spanien und Rosa´s Freundinnen. Übrigens 1Liter
Bier für 0,60 Cent, da läuft es richtig gut.
Als nächstes stand Murcia auf dem Plan, Samstag Nachmittag ging es noch mal einige Kilometer
weiter in den Süden. Am Ortseingang wurden wir von der Veranstalterin abgeholt und wir
landeten in einem riesigen Saal mit riesiger Bühne am Rande der Stadt. Dort gab es "Igelbräu"
- beer like german style. Schmeckte aber nicht wirklich gut
Der Laden füllte sich
langsam, und es war für die erste Band Virtual aus Spanien an der Zeit ihre Instrumente
in die Hand zunehmen. Die legten gleich mit Ihrem stampfenden Hardcore und spanischem Gesang
los, die Mucke konnte man am besten mit straight edge Hardcore vergleichen. Die waren wirklich
geil und super nette Typen waren es noch dazu! Dann stiegen Stolen Pleasure auf die Bretter
und rockten los, an diesem Tag hatte man in dem " la Factoria" Klub sehr fetten
Sound und dem Publikum schien es auch sehr zu gefallen, bei "refuse/resist" schien
der ganze Saal mitzubrüllen, gepogt und gemosht wurde auch wieder ganz fleißig.
Als letzte Band des Abends spielten Untamed und das mal wieder mit einem groove, das einem
die Knie schlottern. Das Publikum war völlig mitgerissen und bangten und wippten die ganze
zeit im Takt. Und bei "Root Bloody Roots" sang wieder fast der ganze Saal. Danach
gabs noch jedemenge Bier und Schnaps und noch ein paar Fotos wurden noch gemacht, durch die
Nacht ging es zurück nach Hause, doch bevor es ins Bett ging gab es noch ne leckere Cerveze.
Montag waren wir den ganzen Tag in Alicante am Meer und brutzelten am 03.03.03 bei 27 Grad
in der Sonne.
Es wurde Mittwoch, heute sollten wir in unserer Heimatstadt Almansa spielen, mittlerweile war
die ganze Stadt mit Plakaten von Untamed & Stolen Pleasure zugekleistert und so gut wie
jeder kannte uns, dass uns an diesem Abend hohe Zuschauerzahlen bescheren sollte. Die Auftritte
der Bands verliefen reibungslos und der Moshpit wurde in diesem Klub garantiert um einiges
nach oben gesetzt. Vor lauter Begeisterung lud der Veranstalter uns zum Essen ein, da gab es
vom Tintenfisch bis zu Bratkartoffeln mit Spiegelei alles was das herz begehrt, natürlich
gab es auch Bier und Schnaps bis zum abwinken.
Donnerstag warte Madrid auf uns, 350 km Fahrt bis in die Hauptstadt von Spanien, dort spielten
wir im "Silikona" ein echt geiler Klub mitten im Wohngebiet. Dort hatten wir eine
Anlage die uns staunen ließ, aber leider hatten wir an diesem Abend wohl den schlechtesten
Sound. Los ging es diesmal mit dem Terminator Soundtrack als Intro von Stolen Pleasure, Sie
spielten souverän ihr Set und wurden mit ordentlich Beifall belohnt. Dann zogen Untamed
ihr Set durch, diesmal auch mit Intro, aber durch die Soundprobleme hatten beide Bands es schwer
ihren Groove und Basslastigen Sound gut rüber zu bringen. Zum Schluss spielten dann Lack
of Life ebenfalls aus Spanien, ich glaube sogar aus Madrid. Bei dieser Band fand ich den Sound
allerdings am schlechtesten, die Gitarren sägten so vor sich hin und es war ein einziger
Mulm der aus der Anlage kam, trotzdem hatten Lack of Life sehr gute Publikumsresonanzen, erschöpft
ging es 350 km zurück ins Lager.
Freitag, der letzte Tag, auf nach Albacette
knappe 80km, also ein Katzensprung gegenüber
dem Vortag.
Die Stadt entpuppte sich als Paradies, überall wo man hinschaute waren Mädels, knackige
Spanierinnen meist gleich in Gruppen und eine schöner wie die andere, ein wahrer Traum.
Nach ewigen suchen und einem unlösbaren Parkplatzproblem waren wir im " La Competencia"
angelangt. Leider Gottes war in Albacette an diesem Abend ein Benefizkonzert mit Bands aus
der Gegend und es hieß das heute so gut wie niemand kommen wird. Also dachten wir uns
wir machen heute eine richtig schöne Abschiedsparty. Doch schon zum Soundcheck wurde der
Laden immer voller und man musste die Sache nun doch ernst nehmen. Den Anfang machten Sake
die wir schon von der Willkommensparty in Almansa kannten, mit einer Mischung aus Rage Against
The Machine, mit jeder menge Groove brachten Sie das Publikum richtig in Fahrt, mich hat die
Band schwer beeindruckt, außerdem weihten sie uns in den Genuss von "calimocho"
ein (ein Rotwein-Cola Mixgetränk). Dann kamen Stolen Pleasure an die Reihe mit etwas verkürzter
Spielzeit, aber voller Druck. Der Saal wurde immer voller und dem Publikum schien es auch zugefallen,
denn bei "refuse/resist" sprang Alex direkt über den Stahlzaun vor der Bühne
ins Publikum und wurde quer durch den Saal getragen und den Refrain hörte man vom Publikum
lauter wie aus der Anlage! Dann Untamed, die hatten heute ein ganz besonderes Set aufgefahren
und wirkten sehr beeindruckend auf mich, so hatte ich Untamed noch nicht gehört. Bei "roots
bloody roots" holten sie sich noch Pako von Sake zur Verstärkung und walzten alles
nieder. Zum Schluss gab es noch eine Menge "calimocho", und das erste Mal Pfeffi.
Autogramme musste man die ganzen Auftritte lang immer und auf jeden Schnipsel geben, die Kontaktfreudigkeit
der Spanier ist wirklich genial! Nach einer menge Spaß und einer ausführlichen Verabschiedung
fuhren wir ein letztes Mal in unser schönes Haus und genossen dort noch die letzten Stunden
im Schlaf. Früh wurde alles geputzt und die dann ging es noch mal kurz zu Rosa´s
Eltern sich verabschieden und dann starteten wir unsere 30stündige Heimfahrt. Bei der
wir noch ein 4 stündige Pause einlegen mussten, weil Sebastian und Andy noch in die Berge
führen um die restlichen Sachen wiederzuholen. Sonntag Nachmittag sind dann doch alle
14 Hanseln wieder gesund zuhause angekommen,
ohne Skorbut und Thrombose.
Mit dabei waren Andy, Rosa, Enni, Chrischi, Sachse, Nico, Dieter, Försti, Maiki, Dragönle,
Lauing, Bernd, Repper und der Ali.